aber man kann sich nie ganz darauf verlassen und muss immer damit rechnen, eingreifen zu müssen.
So sind diese Systeme aktuell und vielleicht noch sehr lange auch konzipiert. Sie sollen den Fahrer unterstützen und ihm nichts vollständig abnehmen, schon gar nicht die Kontrolle und letztendliche Verantwortung.
Zitat
dass ich aus der Fahrspur geschmissen wurde, ohne dass ein erkennbares Hindernis derartiges ausgelöst hätte...
Wie darf man sich das vorstellen? Es kann schon mal sein, dass das System durch fehlende Markierung o.ä. die Spur nicht erkennt und sie daher verlassen wird. Das müsste das System dann aber akustisch, haptisch (Lenkradrütteln) und optisch anzeigen. Es kommt also nicht so plötzlich und direkt, dass es eine Gefahr darstellen sollte - solange man die Hände locker am Lenker und sofort einsatzbereit lässt und nicht gerade im Schoß liegen hat.
Aber "aus der Spur geschmissen" sollte man nie werden.
Es kann aber natürlich sein, dass das System die Unterstützung auch einstellt, wenn es durch den Kurvenwinkel und die Geschwindigkeit nicht weiter arbeiten kann.
Daher bleibt die Verantwortung und Kontrolle auch immer beim Fahrer und irgendwann kommt ja auch die Meldung, dass man die Hände am Lenkrad lassen soll.
Nach ein oder zwei vorsichtigen Versuchen kann man auch einschätzen, wo die Grenzen des Systems liegen.
Das Halten in der Mitte der Spur halte ich sogar für in einigen Situationen kontraproduktiv, denn ich möchte ganz bewusst oft etwas seitlich versetzt von der Mitte bzw. vom Vordermann fahren.
Ganz besonders gilt das im Stau, vor allem in einer Rettungsgasse, aber auch mal auf einer Landstraße, wenn ich schauen möchte, ob ich überholen kann.
Ein Problem mit Schatten wäre tatsächlich ein Problem. Aber bei weißen oder gelben Streifen sollte auch im Schatten genügend Kontrast für die Kamera vorhanden sein. Es sei denn, es waren kaum noch vorhandene und schon mit den Augen kaum noch sichtbare Linien (edit: oder geklebte Linien, die sich lösen und in Schlangenlinien herum liegen). Dann haben die Kameras generell ein Problem.
Aber besonders in Baustellen oder bei Verengungen gilt: die Hände gehören ans Lenkrad und die Kontrolle an den Fahrer.
Meiner Erfahrung nach braucht es mit den "Assis" immer erst einmal Ein- bzw. Umgewöhnung, wenn die Systeme oder das Auto neu für einen ist.
Ich hatte beim XC40 auch hohe Erwartungen an den Pilot Assist, aber er reagiert mir zu aggressiv in Sachen Lenkeingriff und versucht mich zu strikt in der Spurmitte zu halten.
Beim V60 war das besser gelöst. Ich habe ihn daher bei mir im Alltag nie im Einsatz, sondern nur den Spurhalteassistenten und normalen Abstandstempomaten, der für mich das absolute Komfortfeature ist.
Dass der gut funktioniert, ist mir wichtiger als der Spurmittehalteassistent. Ob man jetzt ein bisschen (!) weiter links oder weiter rechts in der Spur fährt, halte ich für relativ unerheblich
Bei ungutem Gefühl würde ich grundsätzlich das Gleiche machen wie Du: Systeme weitgehend ausschalten, die mir nicht "passen".